Projekt "PETRA" |
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Die Dempathica ist Partner im Themenfeld "Info und Lernen" und zuständig für die Konzeption eines personalisierten Verhaltensratgebers zur Unterstützung von ÄrztInnen, PflegerInnen und weiteren Klinikmiterarbeitern im individuell abgestimmten Umgang mit Patienten mit Demenz. Wenn für Menschen mit Demenz ein Aufenthalt in einem Akutkrankenhaus nötig wird, ergeben sich unterschiedliche Herausforderungen, denn sie sind keine "normalen" Patienten, die sich den Konventionen, die üblicherweise in Krankenhäusern herrschen, problemlos anpassen können. Sie sind demenzbedingt schwerer oder auch gar nicht mehr in der Lage, unbekannte Prozesse, Menschen, Räume etc. kognitiv zu verarbeiten und adäquat damit umzugehen. Sie sind dort auch nicht primär wegen ihrer Demenz, sondern aufgrund eines dringenden medizinischen Problems, dessen Diagnostik und Therapie im Mittelpunkt stehen. Um den Heilungsprozess zu unterstützen und um den Stress für die Patienten in Grenzen zu halten, liegt unsere Aufgabe darin, einen personalisierten Verhaltensratgeber zu entwickeln. Dieser soll die Krankenhausmitarbeiter unterstützen, situativ ungewöhnliches Verhalten von Menschen mit Demenz allgemein und des jeweiligen Patienten im Besonderen besser zu verstehen und im Gegenzug empathisch und sensibel damit umgehen zu können. Dafür entwickeln wir einen strukturierten Fragebogen, der mithilfe der pflegenden Angehörigen patientenspezifische und verhaltensrelevante Informationen erfasst. Diese werden von uns systematisiert und entsprechend in einem digitalen Ratgeber zur Verfügung gestellt, so dass sie von jedem autorisierten Mitarbeiter nach Bedarf abgerufen werden können. Der Fragenkatalog enthält sowohl Fragen zu Akut-Situationen als auch zu Informationen, die zur Prävention genutzt werden können bzw. um für den Demenzpatienten eine möglichst angenehme Atmosphäre zu gestalten, die ihn nicht übermäßig überfordert oder stresst, was dann auch positiv auf die Pflegekräfte bzw. die Prozesse zurückwirkt. Neben dem personalisierten Verhaltensratgeber sieht unser Projektbeitrag eine Schulung ausgewählter KlinikmitarbeiterInnen vor. Inhalt dieser Schulung sind die Vermittlung eines bestimmten empathischen Grundverständnisses, das auch dem Fragenkatalog zugrunde liegt, und die Durchführung der Angehörigenbefragung. In allen Anwendungen kommt das von unserer Mutterfirma hyperSKILL GmbH entwickelte situative Verhaltensmodell zum Einsatz, in dem menschliches Verhalten im Kontext betrachtet und analysiert wird (Zustandsbewertung, Ursachenanalyse und Ableitung von Maßnahmen oder Handlungsempfehlungen unter Berücksichtigung natürlicher Verhaltensgrundlagen).
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